Alster – Alsterschwäne – Schwanenvater!

Schwanenjagd auf der Alster!

Es war also wieder soweit- Schwanenjagd am Hamburger Rathaus! Der Schwanenvater Olaf Nies hatte gerufen und alle waren da! Das Hamburger Schwanenwesen, die Wasserschutzpolizei und natürlich viele Schaulustige waren versammelt und das spannende Spektakel konnte starten. Die Alsterschwäne sollten ins Winterquartier.

Es ist eine alte Tradition, die Alsterschwäne vor dem ersten Frost an den Alsterarkaden am Hamburger Rathaus einzufangen, und dann nach Eppendorf in den Mühlenteich zu verfrachten. Dort werden die Alsterschwäne gut umsorgt und kommen so quicklebendig und munter über den legendären, harten Hamburger Winter. Das Luxusdomizil in Eppendorf hat es in sich! Hat so ein stolzer Schwan Hunger, gibt es etwas zu essen, wenn es regnet, kann der Schwan in einen Unterstand schlüpfen und wenn die Schwanennase tropft & der lange Hals erkältungstechnisch kratzt, dann kommt flugs der Doktor und verabreicht heilende Mixturen.

Schließlich ist ein Schwan in Hamburg nicht nur ein Schwan. Der Schwan ist in Hamburg ein Wahrzeichen und steht für die Freiheit der Stadt. Deshalb wird das weisse Vögelchen auch immer in den verschiedensten Wappen, Schmuckstücken, Stuckarbeiten und Gemälden anzutreffen sein. Heutzutage hält sich die Stadt Hamburg ca. 200 Schwäne auf der Alster.

Das Schwanenwesen in Hamburg hat eine lange, lange Geschichte. Bereits im 16. und 17. Jahrhundert wurden die Schwäne auf der Alster liebevoll umsorgt und mit Getreide gefüttert. Im Jahre 1664 verkündete der Rat der Stadt Hamburg, dass es sich bei den Schwänen nicht um wilde, sondern um zahme Tiere handelt und es  bei Strafe verboten ist, die Vögel zu beleidigen, zu verletzen oder gar zu töten.

Im Jahre 1873 erließ man sogar eine Polizeibekanntmachung, die wie folgt lautete: „Es wird hierdurch ein Jeder gewarnt, den Schwänen auf der Alster Leid zuzufügen, namentlich sie im Nisten und Brüten zu stören, nach ihnen zu werfen, zu schießen, zu schlagen oder Hunde darauf zu hetzen. Wer dies Verbot übertritt, wird, unter Vorbehalt des zu leistenden Schadensersatzes außerdem nach § 360, 13 des Strafgesetzbuches mit Geldstrafe bis zu 50 Taler oder Haft bestraft. Die Polizei-Offizianten, die Polizei Wächter und der Alsteraufseher sind angewiesen, auf die Befolgung dieses Verbotes zu achten.“
Wer sich einem der oben genannten Vergehen schuldig gemacht hat, der wird während der Inhaftierung mit  typischem „Alster-Vogelfutter“ versorgt. Morgens, mittags und abends kommt jemand vorbei, der einen Krumen Brot in der Tasche hat und den Inhaftierten dann bereitwillig füttert.

Das Amt des Schwanenvaters gibt es seit 1674. Dieser wird von der Stadt bezahlt und kümmert sich um all das Geflügel auf der Alster. Damit sind natürlich die Wasservögel gemeint und nicht die Hamburger Prosecco-Lerchen. Letztere stolziert oftmals rings um die Alster und hält dabei neugierig und gackernd Ausschau nach einem finanz-prächtigen Pfau, welcher sein prunkvolles Domizil bereits am Alsterufer oder in den äußerst prachtvollen, umliegenden Vierteln bezogen hat.

Wer die Hamburger Alsterschwäne mal live erleben möchte und wen all die ganzen Geschichten, die sich um Alster, Kaufleute, Schleusenwärter, Schiffer und Prosecco-Lerche ranken interessieren, dem sei unsere geführte Alster Fahrradtour „Kleine Stadtflucht“ empfohlen. Dabei radeln wir an jeder Menge Hamburg Sehenswürdigkeiten vorbei.

Wer sich die Alster aber ganz beschaulich und bewegungsarm geben möchte, der kann bei einer Alsterrundfahrt mit dem Alsterdampfer die Binnen- und Außenalster erleben. Aber auch eine Alsterkreuzfahrt mit einem originalen Alsterdampfer von 1876, der St. Georg, macht immer wieder Spass.

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